Der Verband ISKA ernannte den Ingolstädter zum Bundestrainer.

Auch hier geht Dikilitas so realitätsbezogen und realistisch wie möglich vor. “Wir üben dann auch mal in einer dunklen Tiefgarage – so eine Umgebung eben, wie sie für Frauen zum Albtraum werden kann.” Ziel bei den Kursen sei auch hier immer: Wenn ein Angriff trotz aller Deeskalation oder völlig überraschend kommt und eine Flucht unmöglich ist, den Angreifer mit einer einstudierten und reflexartigen Kombination aus Abwehr und Gegenangriff zu kontern. “Und dann so schnell wie möglich weg. Nichts wie weg”, sagt der Trainer, der schon ganze Kurse mit Firmenmitgliedern und auch Gruppierungen auf deren Wunsch durchexerziert hat. “Ein befreundeter Polizist berichtet immer aus dem Alltag, dass Frauen, die sich in Bedrängnis vernünftig gewehrt hätten, sich auch aus der Situation wie einer Belästigung befreien konnten.” Frauen, so ist Dikilitas überzeugt, hätten den Kampfgeist absolut in sich.

Das ist seine Erfahrung aus den Selbstverteidigungskursen, die er mit der aus Israel stammenden Selbstverteidigungsvariante Krav Maga Global anbietet. Die Ausbildung dazu holte sich der vielseitige Kickboxer (inzwischen ehrenhalber mit dem 4. Dan gekürt), Karate- (1. und 2. Dan) oder auch Muay Thai-Experte bei einer einmonatigen Ausbildung in Belgrad mit speziellen Ausbildern von Sondereinsatzkommandos aus dem Nahen Osten. “Das härteste Training, was ich selbst je mitgemacht habe”, berichtet der mehrfache WM-Teilnehmer.

Das Engagement auf dem Feld ist dem Kampfsportverband ISKA (International Sport Kickboxing & Karate Association) nicht entgangen. Als einer der größten Verbände weltweit hat er Dikilitas zum Bundestrainer in Selbstverteidigung berufen. Der Ingolstädter sichtet nun landesweit Talente und stellt einen Kader für die nächsten Titelkämpfe zusammen. Heuer in Irland, besonderes Augenmerk liegt aber auf der Meisterschaft 2020 in den USA. “Da machen wir einen ganzen Flieger aus Ingolstadt voll”, sagt Dikilitas lachend. Widersprechen möchte man ihm schon aus grundsätzlichen Erwägungen nicht.